Reden ist Silber...Damit auch dieser Blog mit fast täglichen Einträgen stark anfängt und stark nachlässt, habe ich mir von Sra Romero einen Ladeadapter geliehen... Also hier in Kurzform meine Eindrücke von Cartagena de Indias: Es ist laut und, nicht nur aufgrund der Luftfeuchte, sehr stickig. Über Abgasnormen und Umweltzonen und Fahrverbote macht sich hier keiner Gedanken. Selbst die engen Gassen des centro historico sind vollgestopft mit Autos. Von diesen Autos sind gefühlt 99% Taxis, die sich in endlosen Lawinen über die Straßen ergießen. Dabei hupen sie jedes Mal, wenn jemand zu Fuß an der Straße entlang geht, um auf sich aufmerksam zu machen. Könnte ja jemand mitfahren wollen. Schlendert man also die Straße entlang, verfolgt einen ein nicht enden wollendes Hupkonzert und ein gelegentliches "Oiga!". Auf Anraten von Sra Laura habe ich heute an einer Stadtführung teilgenommen. Sehr zu empfehlen! Lustig, interaktiv, informativ und v.a. auf englisch (free tour Cartagena, täglich um 1000 und 1600 am Plaza Santa Teresa, die mit dem gelben Sonnenschirm). Apropos englisch: mein Englisch ist wesentlich besser als mein aufkeimendes Spanisch. Somit bin ich (noch) ständig lost in translation. Umgeben von tausenden Menschen und doch allein. Aber ich hoffe, dass mein "Lo siento, no entiendo" zukünftig weniger häufig über meine Lippen kommt. Update zum Auto: Die Guayaquil Express ist heute im Hafen angekommen. Ich war jetzt zweimal im Büro bei Enlace Caribe und habe, lost in translation, etliche Zettel unterschrieben. Heute hat mich Sr Ernesto dann endlich auf Englisch über das folgende Prozedere informiert. Morgen früh geht es zum Notar und zum Hafen für ein paar Unterschriften und am Donnerstag oder Freitag sollte ich den Toyota wieder unterm Hintern haben. Soviel zu 'Eindrücke in Kurzform'... Auf Wunsch...... eines einzelnen Herren, hier das erste Bild von mir und den kolumbianischen Frauen... Der Herr möchte unerkannt bleiben, daher kaine Namen! Runter...... kommen sie alle. Es ist vollbracht, ich bin in Kolumbien! Zwar sitze ich noch im letzten Flieger und warte auf den Start nach Cartagena, aber ich zumindest da. Immigrations war hier in Bogota erstaunlich unkompliziert und v.a. schnell. Kein Vergleich zu der Tortur in Florida 2016 (an dieser Stelle Grüße an Jana). Jetzt erwartet mich noch eine Stunde Flug Richtung Sonnenaufgang mit Fensterplatz und Kamera im Anschlag... Echtzeitupdate: Ich sitze im Hotel in Cartagena! Heiß. Feucht. Laut. Freundlich. Erstens kommt es anders... ...und dann auch noch unerwartet. Hier ein kleines Update der letzten 14 Tage: Nach Abgabe des Toyotas im Hafen gab es die letzten Impfungen und ich bin endlich dazu gekommen, im Lager etwas Ordnung zu schaffen. Parallel dazu kamen noch so einige Leute und haben sich den Bus angeschaut. Komisch, dass sich plötzlich, mit dem Beginn der Ferien, in einer Woche mehr Leute auf die Anzeige gemeldet haben als in den letzten drei Monaten. Egal, den Bus habe ich dann schließlich Anfang der Woche endlich verkauft (Danke für die schöne Zeit Digga!). Kleiner Tipp: Wer Bock auf Stress, Diskussionen und Geiz ist geil hat, sollte privat ein Auto verkaufen!
Dann am Dienstag endlich den Flug nach und ein Hotel in Cartagena gebucht und danach die Heimreise angetreten, um die letzten Tage entspannt mit Familie und Freunden zu verbringen. Denkste! Mittwoch kommt eine Mail vom Spediteur mit der Info, dass der Toyota noch in HH im Hafen steht. Der Zoll hat wohl einen schlechten Tag gehabt und nach Freigabe meines Containers war das Schiff schon nicht mehr im Hafen. Der neue Termin für die Verschiffung ist somit der 14.7. mit geplanter Ankunft in Cartagena am 30.7. Also die Entspannung etwas vertagen und Flug umbuchen (+Gebühren) und Hotel umbuchen (+Gebühren). Danke Zoll! Ihr könnt die 600€ Unkosten gerne auf mein Konto überweisen oder einer Hilfsorganisation spenden! Am Ende bleibt nur positiv zu denken und die zusätzliche Zeit mit Familie und Freunden zu genießen. Alles halb so wild, zumal das Schreiben von "Oben" gar keinen Grund zum Ärgern lässt... :) Er ist weg und ich bin wieder allein allein...... davor war's schöner allein zu sein. Heute habe ich mein rollendes Zuhause an die Spedition im Hamburger Hafen übergeben. Die ganze Sache verlief so unemotional wie die Abgabe eines Paketes am Postschalter. Ein Stempel, eine Unterschrift und "Geben sie den Schlüssel dem Gabelstaplerfahrer!"... Und das war es auch schon und dann stehste ohne Wohnung, wie bestellt und nicht abgeholt irgendwo zwischen Containern und riesen Lagerhallen. Komisches Gefühl.
Die nächsten Tage verbringe ich jetzt bei Freunden im Garten, die mir freundlicherweise ein 'Zelt' geliehen haben. Der Abstieg schlechthin: Wohnwagen weg, Toyota weg. Was bleibt ist die durchsickernde Erkenntnis, dass es tatsächlich ernst wird... Nur für den Fall...Sollte der Container vom Schiff fallen, habe ich zumindest ein Foto als Erinnerung...
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April 2024
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