Nach meinem heroischen Aufstieg...... auf den Cotopaxi kam der tiefe Fall. Den Rest des angebrochenen Sonntags habe ich in der Tambopaxi-Lodge bei Kaffee, heißer Dusche und Internet ausklingen lassen. Zu mehr war ich nicht im Stande. Am Montag bin ich zur Laguna Quilotoa gefahren. Ich weiß nicht mehr warum, aber ich habe Quilotoa von Norden kommend angesteuert, also über Sigchos und Chugchilan. Kurz hinter Chugchilan kann man von der neu asphaltierten Straße abfahren und gelangt so in den riesigen von Indigenen bewirtschafteten Canyon. Überall auf den Feldern arbeiten die Einheimischen in ihren typischen Trachten. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Die Schotterstraße windet sich von einer Seite auf die andere des Canyons und, wenn man richtig aufpasst, steht man plötzlich direkt am Kraterrand der Laguna Quilotoa (4x4 und Untersetzung vorausgesetzt). Von dort erstreckt sich der Blick über die Lagune und den gesamten, vorher durchfahrenen Canyon. Am nächsten Morgen habe ich mich über weitere wunderschöne Pisten bis ins Dorf Quilotoa geschraubt. Quilotoa ist eine einzige Baustelle. An jeder freien Stelle werden neue Häuser gebaut. Die dann wahrscheinlich, genau wie alle schon vorhandenen Häuser, folgende Schilder im Aushang haben werden: Hospedaje, Restaurante, Café, wifi. Kurz gesagt Quilotoa wird touristisch ausgeschlachtet. Schade, da dadurch der Charme des Ortes leiden wird... Nichtsdestotrotz bin ich zur Lagune runter marschiert und habe ein kurzes Bad genommen. Das ist eigentlich verboten, aber ich habe dem Hombre an der Registracion dos minutos aus dem Kreuz leihern können... Begleitet wurde ich während meines Lagunenaufenthaltes von meinem persönlichen Lagunenhund. Der hat mich die ganze Zeit begleitet, egal wo ich hin bin. Auch als ich 20min in der Sonne gepennt habe, hat er sich einfach dazu gelegt. Irgendwann werse ich doch weich und pack mir so einen Straßenköter ein... Noch am selben Tag bin ich weiter zum Vulkan Chimborazo. Da ich zu spät dran war, kam ich nicht mehr in den Nationalpark und 'musste' daher in einer bizarren Dünenlandschaft übernachten. Hier hat der Wind den losen Sand im Laufe der Zeit verweht und es stehen überall feste rundgeschliffene Sandhügel, hinter denen man das Auto ganz gut vor dem Wind verstecken kann. Am nächsten Morgen, mittlerweile Mittwoch, haben sich so langsam die Wolken verzogen und da war er: der Chimborazo, 6268m hoch. Es ist unglaublich, wie dieser riesige Vulkan die öde Landschaft dominiert. Ich habe versucht die Dimensionen irgendwie auf den Photos festzuhalten, aber das ist unmöglich... Auf dem Weg zum Parkeingang habe ich an der Straße noch eine verlassene Statue von Alexander von Humboldt entdeckt. Da sitzt er, silber glänzend, und starrt tagtäglich auf den Vulkan, den er auf seiner Reise 1802 nicht bezwingen konnte. Auf dem Weg außerdem viele Herden von Vikunjas. Die hier lebenden Herden sind aus Peru und Bolivien wieder angesiedelt worden. Die ursprünglich in Ecuador lebenden Vikunjas wurden, schon bevor die Spanier einfielen, von den Eingeborenen wegen ihres Felles ausgerottet. Nach der üblichen Registration im Nationalpark-Zentrum ging es an die bisherige Rekordfahrt. Der Laubfrosch ist ohne Mucken und nur mit wenig Weißrauch langsam aber souverän bis auf 4850m gefahren. Respekt und vielen Dank dafür! Am Refugio Carell habe ich Monika und Georg aus Deutschland getroffen, sie sind auch mit einem Landcruiser unterwegs und wir sind uns schon einmal kurz am Südeingang des Cotopaxi-NP über den Weg gefahren. Die beiden sind seit 1,5 Jahren unterwegs: Kanada, Alaska, USA, Mexiko, Mittelamerika, Kolumbien und jetzt Ecuador (www.georg-und-monika.de). Den Rest des angebrochenen Tages haben wir mehr oder weniger in Monikas und Georgs bequemer Kabine verbracht und Erfahrungen bzw. Erlebnisse ausgetauscht, gemeinsam gekocht und gegessen und immer wieder den Blick auf den Chimborazo genossen. Dann kam der nächste Rekord des Tages: die bisher höchste und kälteste Nacht... Meine drei Schlafsäcke haben nicht ausgreicht und ich hab schließlich mit Daunenjacke, langer Unterhose, dicken Socken und Mütze geschlafen. "Interessant" bei dieser Höhe ist auch, dass man gerade beim Einschlafen, wenn die Atmung runterfährt, das Gefühl der Atemnot bzw. Erstickungsgefühle bekommt. Nicht schön... Nach überstandener Nacht und Abschied von Monika und Georg bin ich ausgehend vom Refugio zwei Wanderwege gelaufen. Der erste hoch auf 5430m zu den 'Agujas de Whymper', einer Felsformation. Von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick über das gesamte Tal. Mittlerweile bin ich in den Anstiegen auch nicht mehr so kurzatmig, zumindest bei kleinen stetigen Schritten im Schneckentempo. Die Entdeckung der Langsamkeit und die gleichzeitige Akzeptanz des Alterns... Danach eine kurze Mittagspause am Refugio. Die verkaufen hier u.a. riesige Donuts, dazu einen Kaffee, was will man mehr. Die zweite Wanderung ging zum 'Templo Machay', einer Höhle, die die seit hunderten Jahren von den Puruha-Indianern für Glaubensrituale genutzt wird. Die Wanderung ist wirklich schön, v.a. weil man sich den Weg immer wieder selber suchen muss. Außerdem tront die ganze Zeit der Chimborazo über einem und man kommt angenehm klein und unbedeutend vor. Da ich erst um 16 Uhr vom Refugio los bin, war klar, dass ich die letzte Stunde der Wanderung im Dunkeln zu bewältigen habe. Nach einem herrlichen Sonnenuntergang, der alles glutrot färbte, bin ich mit Stirnlampe zurück zum Refugio. Das war nicht ganz ohne, weil die ohnehin schon schwierige Orientierung, im Dunkeln nicht einfacher wurde. Aber ansonsten absolute Reduktion: nur der Lichtkegel der Lampe, Totenstille und über einem die Milchstraße... So, und jetzt ab in die warmen Klamotten und in die drei Schlafsäcke... Eins noch und dann ist auch Schluss: Kolibris! Auf über 5000m brüten die unter den Dächern der Schutzhütten... Abgefahren! Wie schon mal erwähnt, werde ich welche nach Deutschland einschleppen! Die Nacht der 1000 Tode...... oder: wie ich den Cotopaxi erkroch. Es folgt ein subjektiver Emotionsbericht. Alles begann am Samstag Nachmittag als Chasky, mein Guide, mir die benötige Ausrüstung übergab: Eishacke, Klettergurt, Steigeisen, Schuhe, Helm und Handschuhe. Meinen Rucksack hatte ich bereits gepackt. Etwas riegelförmiges mit viel Kalorien, Stirnlampe, Reserveklamotten, 1,5 Liter Wasser und natürlich die Kamera. Beim Abendessen haben wir dann die Details der Tour besprochen und sind wenig später ab ins Bett bzw. jeder in sein Auto. Um 23 Uhr sind wir aufgestanden und zum Parkplatz am Cotopaxi (4600m) gefahren. 00:30 sind wir dann von dort zur Schutzhütte hinauf gegangen (4800m). Während der Autofahrt waren am Hang schon einige 'Lichterketten' zu sehen, also die Lampen der anderen Gruppen, die bereits auf dem Weg waren. Auch in der Hütte war ein emsiges Treiben. Es sind bestimmt 10 Gruppen unterwegs gewesen. Immerhin war Wochenende. An der Hütte haben wir nochmal die Kleidung überprüft, etwas getrunken und Gurt und Helm angezogen. Dann ging es im stetigen langsamen Tritt weiter zur Schneegrenze, wo dann die Steigeisen angelegt wurden und wir uns mit einem Sicherungsseil verbunden haben. Bis dahin ging soweit alles gut, mir war warm, die Kondition spielte mit. Der ständige Blick nach unten auf Chaskys Füße und deren langsamen und sicheren Schritt, im Schein meiner Lampe, hatte etwas hypnotisierendes. Die erste halbe Stunde im Schnee, mit den Steigeisen, der Eishacke und in der völligen Dunkelheit bei eisigem Wind, ab und zu mal an beeindruckenden Gletscherspalten vorbei, hat wirklich Spaß gemacht. Aber dann begann das stundenlange Leiden... Chaskys euhiges und langsames Tempo war anscheinend gar nicht so langsam, denn immer wieder haben wir andere Gruppen überholt. Das kurzzeitige Erhöhen des Tempos beim Überholen hat meine Kondition völlig überfordert. Anfangs war das noch ok, aber mit zunehmender Höhe haben die Überholmanöver immer tiefere Löcher gerissen, aus denen kein Entkommen mehr war. Mit zunehmenden Kopfschmerzen, Schwindel, Beinen aus Gummiund einer Atemfrequenz am Limit ging es immer weiter den Hang hinauf und an anderen Gruppen vorbei. An einer windgeschützten Stelle haben wir ca. 2 Stunden vor dem Gipfel eine kurze Pause gemacht. Die Riegel waren alle gefroren und mein Wasser im Trinkschlauch auch. Wie bescheuert muss man auch sein, eine Trinkblase mitzuschleppen... Chasky hat mir dann was von seinem Getränk gegeben. Chasky hat sich außerdem noch eine weitere Jacke angezogen. Ihm war ob unseres langsamen Tempos einfach zu kalt. Unbegreiflich! Ihm ist kalt und am anderen Ende der Leine stirbt einer den Heldentod. Pause vorbei, weiter ging es: zwei Schritte, Konzentration und Willen aufraffen, zwei Schritte, Konzentration und Willen aufraffen, zwei Schritte, usw. usw. stundenlang durch die Nacht, der Blick nur noch auf das Sicherungsseil fixiert. Zwischendurch immer mal wieder unkoordiniertes Stolpern oder Stürzen, dabei die Atmung auf vollem Anschlag. Aber wo kein Sauerstoff ist, da hilft auch das viele Atmen nicht. Auf allen Vieren, hechelnd wie ein Hund, dann aber doch noch schwankend auf zwei Beinen sind wir dann pünktlich um 6 Uhr zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel angekommen. Hätte Chasky nicht immer wieder an der Leine gezogen oder ermunternd gerufen, ich hätte mich irgendwo in Embryonalstellung zum Sterben auf den Weg gelegt. Das Schlimmste dabei war die eigene Machtlosigkeit. Der Wille war ja da, aber der allein reicht irgendwann auch nicht mehr. Übrigens waren wir die dritte Gruppe am Ziel, hatten also mind. 7 andere Gruppen überholt... Zurück zum Gipfel: Ein genialer Blick über die Wolken auf die Gipfel der umliegenden Vulkane. Im Westen die rotglühende aufgehende Sonne. Leider war das nicht wirklich genießbar, denn die eisigen Temperaturen und 6 bis 7 Windstärken waren nicht zu ignorieren. Also wieder ab nach unten. Diesmal war ich vorn, konnte somit das Tempo vorgeben. Etwas besser. Auf dem Weg nach unten kamen uns dann die anderen Gruppen entgegen. Viele davon litten genauso wie ich. Ein Lächeln und etwas Genugtuung... Lange Geschichte kurz: es war hell, also konnte man endlich auch mal die Umgebung bewundern, durch die man stundenlang bergauf gestolpert war. Absolut beeindruckend. Am Horizont der Schatten des Cotopaxi im morgendlichen Dunst. Um 8:30 Uhr waren wir wieder am Auto. Chasky war begeistert. Nur 8 Stunden für das was normalerweise für 9 Stunden angesetzt ist, ausgehend von der 200m höher liegenden Schutzhütte versteht sich. Ich war tod... Fazit: (teures) Vergnügen, wenn man mal wirklich an seine Grenzen gehen und einen wunderschönen, nicht genießbaren Sonnenaufgang auf einem Vulkan erleben möchte. Für mich ist das abgehakt und: Nie wieder! "Thank you Cotopaxi!" (Chasky, 2019) ;) Es schneit, ...... es schneit! Zumindest auf den Gipfeln. Am ersten Tag im Cotopaxi Parque Nacional bin ich auf den 4630m hohen Ruminahui gestolpert. Das mit der Puste klappt mittlerweile schon besser. Vor knapp zwei Wochen im El Angel bin ich ja nach fünf Schritten schon fast gestorben... Anscheinend ist der alte Körper doch noch in der Lage sich anzupassen. Auf dem Gipfel des Ruminahui habe ich 'Chasky' einen Guide von 'tributreek.com' kennengelernt. Auf meine zaghafte Andeutung hin, evtl. den Cotopaxi zu besteigen, hat er gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Wir haben uns für Samstag verabredet. Los geht es um 22 Uhr mit dem Auto zum Parkplatz bei ca. 4600m. Dann folgen ca. 6 bis 7 Stunden Aufstieg. Pünktlich zum Sonnenaufgang sollten wir dann oben am Krater sein. Aber bis dahin bleibt ja noch Zeit zum Trainieren. Donnerstag war auf jeden Fall Ruhetag. Geplant... Leider hat mein Kocher nach 4maligen Zerlegen und Reinigen keinen Mucks von sich gegeben. Also wieder zurück nach Quito, Internet finden und möglichst einen Outdoorstore ausfindig machen. Gesagt getan. Einige Stunden später habe ich den Laden von 'Tatoo' mit allen vorrätigen Gaskartuschen verlassen. Das sollte eine Weile reichen und ich kann wieder warm essen. Im sinntflutartigen Regen (laut Aussagen der Jungs bei Tatoo, der erste seit 1,5 Monaten) bin ich wieder nach Süden Richtung Chaupi gefahren. Von dort aus dann zum Parkplatz 'La Virgen', dem Startpunkt für die Wanderungen zu den Los Illinizas. Eine wunderschöne Offroadtour im Dunkeln und bei 5m Sichtweite... Man muss ja auch im Auto seine Grenzen neu setzen. Heute morgen habe ich mich nach einiger Diskussion von mir überzeugen lassen, den Illiniza Norte anzupeilen, zumindest soweit sicherheitsmäßig möglich. Und siehe da, 7 Stunden später habe ich meinen ersten 5126er bezwungen. Die Kletterei auf den letzten 400 Höhenmetern war allerdings, für meinen Erfahrungsstand, grenzwertig. Ich war einige Male kurz davor abzubrechen, wollte aber so kurz vor dem Gipfel nicht aufgeben. Oben angekommen wäre ich mit einem herrlichen Ausblick über die 'Straße der Vulkane' belohnt worden, wenn da nicht die Wolken gewesen wären. Aber immerhin habe ich den ersten 5000er in der Tasche! Cotopaxi here I come! Jetzt liege ich im Auto, vollgefressen (die Glycogenspeicher für morgen sind aufgefüllt), die Heizung läuft und es riecht nach nassem Hund. Und da hier außer mir niemand ist, bin ich das wohl... Wie angekündigt...... ging es zeitig los zu den Cascadas in der Nähe von Mindo. Nach den vielen Wasserfällen, die ich bereits in Kolumbien gesehen habe, waren diese jetzt nicht wirklich lohnenswert. Die Pools z.B. sind zum Baden viel zu klein. Die Wanderung selber ist ok und ich habe sogar einen Tucan entdeckt und beobachten können. Auf dem Rückweg habe ich die Seilbahn genommen. Die wird von einem angeflanschten Automotor angetrieben... (siehe Bild). Zurück in Mindo habe ich in einem Café noch Elliot, aus Wales, und seine Freundin (aus Uruguay, kennengelernt. Die beiden sind ein einem 1960er T1 unterwegs nach Uruguay, wo sie sesshaft werden wollen (www.mundo-kombi.com). Zeit haben sie ohne Ende, da Elliot von unterwegs arbeiten kann. Ich bin mir relativ sicher, dass ich die beiden noch das ein oder andere Mal wiedertreffen werde. Anschließend bin ich entspannt zum Pululahua Krater gefahren und habe einen genialen Stellplatz gefunden. Zufahrt und v.a. Ausfahrt nur mit 4x4... Am nächsten Morgen habe ich eine Wanderung zum Kraterrand gemacht. Die ist im Wanderführer mit allerlei Superlativen beschrieben worden, konnte dem aber nicht im Ansatz gerecht werden. Der Ausblick vom Rand des Kraters in den Krater war beeindruckend, den Rest hätte ich mir sparen können. Nach einer weiteren Nacht am vorherigen Stellplatz ging es Richtung Quito. Einkaufen, Internet, tanken und dann schnell wieder raus aus dem Getümmel...das Übliche eben. Jetzt stehe ich am Fuße des Cotopaxi. Vor einigen Jahren schon habe ich Bilder von diesem Vulkan gesehen und mir gedacht, wie beeindruckend muss das sein, wenn du da mal mit dem eigenen Auto hinfahren und mit Blick auf die Kulisse dort übernachten könntest. Und ja, es ist beeindruckend! Ich stehe hier auf ca. 3670m Höhe und der Luftlinie nur knapp 14km entfernte Gipfel erhebt sich nochmal mehr als 2200m in die Höhe... Jetzt fehlt nur der Gipfelsturm und ich kann zwei Sachen von meiner Bucketlist streichen... Jo, denkste...... natürlich war es bewölkt, aber ich wäre eh nicht aufgestanden. Die Nacht war nämlich schrecklich kalt und der Wind hat das Auto regelmäßig durchgeschüttelt, also war ich über jede Minute Schlaf froh. Später in Ibarra habe ich mich ausgiebig dem Shopping gewidmet. Endlich wieder ordentlichen Käse aber leider kein vernünftiges Brot. Nach dem Shopping wurde die Internetsucht bei Kaffee und Kuchen gestillt, zwei Stunden lang... Internet macht krank! Übernachtet habe ich am Startpunkt der Rundwanderung um die Laguna Cuicocha. Am nächsten Morgen ging es zeitig los. Eine schöne Rundwanderung mit ebensolchen Blicken in die Laguna und auf die beiden Inseln. Leider nirgendwo Zugang zum Wasser, um endlich mal den Schweiß der letzten Tage abzuspülen. Fünf Stunden später war ich auf dem Weg nach Mindo. Leider bin ich einem Eintrag bei iOverlander folgend über Nebenstraßen gefahren. Anfangs noch geteert und landschaftlich herausragend, wurde die Strecke irgendwann zu einer engen und schlechten Schotterpiste. Unterwegs immer wieder Brandrodungen bis in die letzten Ecken. Im Dunkeln und bei Regen bin ich in Mindo bei der "Casa Amarillo" angekommen. Fix und fertig. Also endlich Zeit, um mal die heiße Außendusche auszuprobieren... Es war ein Gedicht einer Wiedergeburt... Vielen Dank an dieser Stelle an den Silberrücken mit den goldenen Händen (Vadder). Aufbau und aufheizen des Wassers dauert keine 5 Minuten. Eine Schande, dass ich das erst jetzt wirklich ausprobiert habe. Am nächsten Morgen bin ich dann hier die BirdTrails im privaten Wald abgelaufen, und habe mal wieder keine Vögel gesehen, ich bin einfach zu blind, wurde dafür aber von Ameisen attackiert. Merke: nicht in einer Ameisenstraße stehen bleiben und nach Vögeln spähen... Am Nachmittag ging es in den Ort auf die verzweifelte Suche nach deutschem Brot. Schon in Deutschland hatte ich recherchiert, dass hier eine ordentliche Bäckerei existieren solle. Aber leider Fehlanzeige. Auch nach mehreren Runden durch den Ort war nix zu finden. Also weiterhin Tortillas aus der Familienpackung... Heute bin ich zum Frühstücken in den Ort und habe eine deutsche Backpackerin wiedergetroffen. Wouter und ich sind ihr schon in Kolumbien in Barichara über den Weg gelaufen. Das passiert hier häufig, dass man Leute auf dem Weg nach Süden immer mal wiedertrifft. Nach dem Frühstück war die, längst überfällige, Kaffee-Tour dran. In Kolumbien bin dazu ja irgendwie nicht gekommen. In über einer Stunde habe ich meinen eigenen Kaffee geschält, geröstet, gemahlen, zubereitet und getrunken. Dazu gab es noch eine Kostprobe Kaffeeeis und Kaffeetee (aus den Hüllen). Alles sehr schmackhaft! Was aber bewusst wird ist, dass man jede Tasse Kaffee etwas mehr schätzen sollte. Ich glaube ich habe mich dazu weiter unten schon mal ausgelassen. Doppelt hält besser: die Bauern (meist Frauen) sammeln pro Tag ca. 60kg Kaffeefrüchte mit der Hand. Dafür bekommen sie im Landesinneren ca. 15 bis 20 Dollar pro Tag, an der Küste nur 5 Dollar. Wenn man bedenkt, dass die meisten Plantagen an Steilhängen liegen, kann man sich vorstellen, wie anstrengend das sein muss. Wer dann noch seinen Supermarktbilligkaffee tassenweise ohne nachzudenken wegsäuft, sollte lieber auf Koffeintabletten umsteigen. Die gibt es in der Apotheke. Was ich nicht wusste ist, dass Ecuador einen Großteil des Kaffees nach Kolumbien exportiert, da diese den eigenen Exportbedarf gar nicht selbst decken können. Dabei deckelt Kolumbien diese Info, damit sie ihren Ruf als die Kaffeenation nicht schädigen. Wie es jetzt hier in Mindo weitergeht weiß ich noch nicht. Ich wollte eigentlich heute eine Wasserfallwanderung machen aber es ist Wochenende und Busladungen von Touris im Ort und der Umgebung. Daher werde ich das wohl auf morgen gaaanz früh verschieben und den Rest des Tages einfach mal vergammeln... Ein kleines Spezial...... für Maami & Schwester: El Jardin de Casa Amarillo (Mindo, Ecuador) Hier mal ein kleines Soundbeispiel des allabendlichen, überaus lauten Froschkonzerts:
Jetzt kommen gleich ganz viele Berichte...hatte lange kein Internet.10.10.2019Tja, ... ... heute bin ich wieder nicht weit gekommen... Es hat mich tiefer in den El Angel Parque Nacional, nach Socabones, getrieben. Hier bin ich den ganzen Tag bei bestem Wetter umhergewandert, habe ein paar Wege mit dem Toyo erkundet und habe jede Menge Fotos gemacht. Das war es auch schon. Den sch*** Kocher musste ich heute abend wieder auseinander nehmen und reinigen. Wenn das so weitergeht, werde ich mir irgendein Billigteil aus dem Baumarkt holen... Oder sie haben hier vielleicht sogar die passenden Gaskartuschen. Jetzt läuft wieder die Heizung, draußen ist es saukalt und stürmisch. Der Wecker steht auf 04:00 Uhr, da ist nämlich der Mond weg und man kann die Sterne besser sehen. Nacht! 09.09.2019Heute... ... ist nicht viel passiert. Ich bin von meinem Stellplatz lediglich 17km weiter zum "Refugio Del Voladero" gefahren. Der Weg dahin alles andere als einfach, aber landschaftlich faszinierend. Überall stehen die für das Paramo typischen Frailejones (Mönchspalmen), viele davon in gelber Blüte. Diese Pflanze ist leider vom Aussterben bedroht und kommt nur noch in wenigen Teilen Kolumbiens, Venezuelas und Ecuadors vor. Auf der kurzen Rundwanderung am Refugio habe ich mal wieder Kolibris gesehen. Diesmal bei 5°C auf 3800m und starkem Wind. Die Viecher sind wirklich überall. Ich werde auf jeden Fall welche nach Deutschland einschleppen. Da das Wetter immer schlechter wurde und es anfing zu regnen, bin ich einfach am Refugio geblieben. Zweiter ausschlaggebender Punkt war das starke Verlangen nach einem koffeinhaltigen Heißgetränk. Leider sah mein Kocher das anders und gab seinen Geist auf. Nach vollständiger Zerlegung in fast alle Einzelteile und gründlicher Reinigung (völlig verrußt, evtl. ist das Benzin nicht sauber genug und/ oder es ist die unsaubere Verbrennung aufgrund des geringeren Sauerstoffgehaltes der Luft) klappte es dann schließlich doch noch mit dem Kaffee. Anschließend habe ich einige Dinge umgelagert, die ich bisher nicht genutzt habe, die aber leicht zugänglichen Stauraum belegen. Und ich habe meine zweite Daunenjacke aus der Dachkiste geholt...kalt es ist! Zum Sonnenuntergang haben sich die Wolken auf spektakuläre Weise verzogen und das Paramo in ein leuchtendes Orange getaucht. Der fast volle Mond strahlt kalt, die Restwärme der Standheizung ist aufgebraucht, die zwei Schlafsäcke sind kuschelig warm und Freya Ridings erfüllt mein rollendes Heim mit wohligen Klängen! (Anspieltipp: Freya Ridings "Live at St Pancras Old Church") 08.09.2019Ab geht die Party... ... und die Party geht ab. Bis 5Uhr morgens haben sie gefeiert, laut und deutlich. Trotz mangelndem Schlaf und Aufbruchstimmung bin ich noch kurz in El Puerto an der Laguna de la Cocha, praktisch der Nachbarort. Was für ein Glück, dass ich hier nochmal rangefahren bin. Kleine Holzhäuser und viele Boote in bunten Farben an einem langen Kanal, der hinaus auf den See führt. Emsiges Treiben auf der Straße: vorbereiten der Läden und Shops, reparieren der Straße, wobei alle mit Schaufel und Schubkarre anpacken, Be- und Entladen der Boote. Ein Platz zum Verweilen, wenn nicht die Grenze rufen würde. Also ab dafür und über Pasto nach Ipiales. Meine ersten Kilometer auf der eigentlichen Panamericana! Was für eine Enttäuschung. Die ersten 50km sind fast nur Baustelle und die paar Kilometer nach Ipiales ziehen sich wieder über über Stunden. Spontan bin ich noch kurz an der Wallfahrtskirche "Santuario de las Lajas" rangefahren. Die hatte ich schon mal bei Youtube in einem Reisevideo gesehen. Wenn man aber so dämlich ist wie ich und an einem Sonntag zu einer Wallfahrtskirche fährt, ist man selber schuld, wenn man plötzlich in einem riesigen öffentlichen Gottesdienst landet. Es scheint als haben sich Kolumbien und Ecuador gemeinsam hier versammelt, um auf dem Kirchplatz und der prall gefüllten Kirche ihrem Gott zu huldigen. Für mich nicht nachvollziehbar, aber hier ist das eben fester Bestandteil des Lebens. Gott wird das schon richten...mit 15 schwanger, keine Kondome oder Pille, keine Abtreibung und vor Kurven oder Kuppen blind überholen... Ein Vorteil wenn man als Nordeuropäer auf so einer Großveranstaltung landet ist, dass man nie den Überblick verliert. Also durch die Massen quetschen, ein paar Fotos machen und zurück zum Auto. Jetzt aber endlich zur Grenze! Chaos, zumindest aus meiner Sicht. Die Grenzen in Mittelamerika sollen weitaus schlimmer sein. Es ist nichts so richtig ausgeschildert und es fehlt ein Parkplatz, immerhin muss ich zum Zoll das Auto wieder ausführen. Der eigentliche Parkplatz ist z.Zt. eine Art Zeltlager. Hier betreut das rote Kreuz Flüchtlinge, aus Venezuela nehme ich an. Nach einer Ehrenrunde findet sich doch noch ein Platz zum Parken und das Zollbüro. Der Beamte nimmt sich den richtigen Zettel aus meinem dicken Stapel, stempelt diesen und bittet mich ihn abzufotografieren. Wahrscheinlich ist der Kopierer kaputt. Jetzt noch zur Migracion den Ausreisestempel für den Reisepass holen. Kolumbien check! In Ecuador umgekehrt, erst Migracion dann Zoll. Migracion geht schnell, beim Zoll dauert es etwas länger. Für den Wagen an sich interessiert sich keiner, es geht nur um die richtigen Dokumente. Witzig war, dass ich mit dem Telefon der Zollbeamtin zurück zum Auto musste, um Fotos vom Nummern- und Typenschild sowie eine Totalaufnahme von der Seite zu machen. Sie hat auch alle meine Dokumente nur abfotografiert. Hoch lebe die Technik. Nach ca. einer Stunde war alles erledigt und ich habe meinen ersten Stellplatz in Ecuador angesteuert. Auf 3500m auf einem kleinen Plateau inmitten der Paramo, mit Blick auf einen schneebedeckten Vulkan am Horizont. Bienvenidos a Ecuador! 07.09.2019Die Straße... ...von Mocoa nach Pasto kennt keinen Asphalt. Auf gut 100km Schotterpiste habe ich mich den ganzen Tag aus dem Tiefland wieder in die Berge geschraubt. Dabei anfangs immer wieder weite Blicke auf das riesige Amazonasgebiet am Horizont, flach wie ein Brett. Später dann viele Wasserfälle, Erdrutsche und Begegnungen mit LKWs, Murphys Law sei dank, an den engsten Stellen. Der Blick auf die umliegenden Vulkane war leider durch die Wolken versperrt. Endpunkt der heutigen Tour ist das Restaurant "Jardin del Lago" an der "Laguna de la Cocha" (zu deutsch "See der Sau"). Nach versalzenem Essen und einem Bad im (Sau)kalten See (auf ca. 2800m) habe ich seit langem mal wieder gelesen. Allerdings eher schlecht als recht: In einer etwas weiter entfernten Lokalität ist man in Feierlaune, hat die Anlage voll aufgedreht und beschallt den gesamten See. Hier ist ein Zitat von "Fury in the Slaughterhouse" mehr als angebracht: "hang the DJ hang him high". Mal laut, mal leise, mal nur am Titel skippen und einige Songs höre ich schon zum achten Mal. Zum Glück hat das jetzt aber ein Ende. Ein Alleinunterhalter hat den DJ abgelöst und prügelt irgendwelche spanischen Kracher ins Keyboard. Qualität spielt keine Rolle, Hauptsache es ist laut. Es wird Zeit die Ohrstöpsel zu suchen und mir in den Kopf zu hämmern, an den Wochenenden jegliche Zivilisation zu meiden! Danke für den Rausschmeißer, Ecuador ich komme! Stille Nacht... ;) P.S. Aufgrund der Höhe ist es wieder angenehm kalt. Gestern Nacht noch nackt mit dünnster Decke geschlafen und jetzt läuft seit zwei Stunden die Standheizung und der Daunenschlafsack liegt bereit. Außentemperatur 7°C. Positiv denken...... ist nicht so meine Stärke. Aus geschätzter Quelle habe ich heute erfahren, dass die letzten Einträge einen negativen Unterton bzw. Oberton haben. Um das hier mal kurz richtig darzustellen: Ich habe Spaß und Freude an der Reise! Trotzdem häufen sich bestimmte Dinge, die auf die Dauer anstrengend oder auch enttäuschend sind. Heute z.B. am Fin del Mundo: pünktlich um 8 Uhr an der Registrierungshütte musste ich mir ein Video über die Wanderung, die Kosten und all das was verboten ist ansehen. Es scheint die haben zu viele amerikanische Touristen... Danach hat mich dann eine Mitarbeiterin die ersten 10min des Tracks begleitet, immer mit 10m Abstand, als wäre sie gar nicht da. Wer mich kennt weiß, dass meine Soziophopie, gepaart mit mangelnden kommunikativen Fähigkeiten soetwas zur Tortur machen. Weitere zwei Checkpoints und 60min später dann endlich an den zwei Pools und drei Wasserfällen. Auch hier wird jeder Schritt überwacht. Insgesamt vier Mitarbeiter, ausgestattet mit Funkgeräten, weisen einem den Weg. Einsamkeit will sich nicht einstellen und stilles Einsaugen der Umgebung fällt schwer, wenn man ständig beobachtet wird... NICHTSDESTOTROTZ lohnt sich der steile matschige Weg zu den Wasserfällen! Es ist eine schöne kleine Oase mitten im Dschungel und das Wasser ist herrlich erfrischend. Trotz der Beobachtung hatte ich viel Glück, da außer mir nur noch vier andere Touristen dort waren. An den Wochenenden soll hier der Teufel los sein. Sind 300 Leute am Fin del Mundo, wird das Haupttor am Start dicht gemacht und niemand mehr rein gelassen. Die Wachfrauen und -männer, wie alle Kolumbianer, sind super freundlich und hilfsbereit (und mussten für meine Sprachübungen herhalten). Und bei einem Ansturm von 300 Touris pro Tag pro Wochenende ist es auch vollkommen verständlich, dass hier jemand stationiert ist, der für Ordnung sorgt. Ansonsten würde der Platz wahrscheinlich schon völlig vermüllt sein und der ein oder andere zerschollene Körper 80m tiefer auf den Felsen liegen... Nach Rückkehr bin ich erstmal in einen nachmittäglichen Tiefschlaf gefallen. Irgendwo scheint Schlaf zu fehlen... ein Hoch auf die Hähne! Nach einem ordentlichen Kaffee und einiger Youtuberei habe ich dann noch meine Klamotten gewaschen. Mit der Hand versteht sich und der guten deutschen Kernseife! Langsam nervt es...Von Paicol ging es zeitig, nach dem Bad am Wasserfall, weiter nach Süden Richtung Pitaliti. Dort wollte Wouter in den Bus weiter nach Orito steigen und ich weiter nach San Agustin, um doch noch meine Dosis archäologische Kultur zu bekommen. Da wir, wie immer, aber erst recht spät in Pitalito angekommen sind, musste noch ein Platz für die Nacht gefunden werden. Laut iOverlander sollte es diesen in der Nähe von Palestina geben, El Encanto Ecoreserve. Diesmal Volltreffer! El Encanto begrüßte uns mit zahlreichen Kolibris in der Abendsonne, einem frischen Bananensaft, herrlichem Ausblick und angenehmer Stille. Hier leben drei Generationen unter einem riesigen Dach. Die Kinder Angela und Michel, auch wenn noch sehr jung, haben das Ziel, die Besucher der Vogelwelt und dem Schutz der Natur näher zu bringen. Viele handgemalte Schilder zeigen die verschiedenen vorkommenden Vögel. Der Garten und die Plantage sind so angelegt, dass möglichst viele Insekten und Vögel angelockt werden. Die Eltern versuchen mit den wenigen vorhandenen Mitteln und mit viel Arbeit, kleine Unterkünfte herzurichten. Dabei versuchen sie Materialien bzw. Müll wiederzuverwerten. Außerdem wollen sie langfristig mehr des umliegenden Landes kaufen und aufforsten bzw. ökologisch nutzen. Es ist schön zu sehen, wie engagiert und motiviert v.a. auch die Kinder sind (beide so um die 20). Michel hat vor Kurzem einen Vortrag mehreren hundert Schülern in einer Schule gehalten. Selbst der Jüngste, mit seinen 3 Jahren, benennt fleißig alle möglichen Tiere. Am Abend haben wir fleißig über Politik und Umweltschutz in Kolumbien und Deutschland diskutiert. Am nächsten Morgen haben wir dann schweren Herzens das kleine Paradies verlassen und ich habe Wouter in Pitaliti rausgeschmissen. Nach mehr als drei Wochen gemeinsamer Reise geht es jetzt allein und ohne Dolmetscher weiter... Sicher ist aber, dass ich Wouter später mal in Brügge besuchen werde. Das steht nach dem Film "Brügge - sehen und sterben" sowieso schon lange auf dem Plan. Da ich nicht direkt in San Agustin übernachten wollte, habe ich am Salto El Moltino Halt gemacht und übernachtet. Große Wiese, Schwimmbecken, Außendusche, ein 200m hoher Wasserfall und ein, wie ich am nächsten Morgen herausfand, einem Hahn, der in einer anderen Zeitzone lebt. Dieser fängt nämlich schon um vier Uhr morgens mit seinem Geschrei an... Der Parque Archeologico San Agustin sollte zur Abwechslung mal etwas Kultur bieten. Zu meiner Freude waren die meisten Tafeln im Museum und an den Ausgrabungsstätten sogar auf Englisch, allerdings nicht besonders informativ. Nach vier Stunden und gefühlt 200 Steinfiguren bin ich von San Agustin zum zweiten (von drei) Teil des Parkes nach Isnos gefahren. Dort war man über mein Erscheinen sehr verwundert, da diese Stätte wegen Bauarbeiten für ein Jahr geschlossen sei. Schön, dass man mich in San Agustin darauf hingewiesen hatte, nicht. Auch der dritte Teil des Parkes sei zu... Cool, vollen Preis bezahlt und eine Stunde Anfahrt für ein Drittel Leistung. Entnervt zurück am Salto Moltino erstmal Kaffee und Kuchen und dann endlich das Geburtstagsworkout nachholen. Den Bauchteil musste ich weglassen, wird aber nachgeholt! Nach kurzer Nacht, ich erinnere an den falschgestellten Hahn, und laaaaaaanger Fahrt habe ich Mocoa erreicht. Unterwegs viel Regen, noch mehr Erdrutsche und noch viel mehr Schlaglöcher. Für die knapp 160km habe ich fast 6 Stunden gebraucht... Fertig und leicht genervt bin ich dann zur hiesigen Attraktion, dem Fin del Mundo, einem Wasserfall, aufgebrochen. Es war kurz nach drei Uhr und man sagte mir, dass der Wasserfall heute geschlossen sei, aber morgen ab 8 Uhr wieder öffnet... Gehts noch?!? Ein scheiß Wasserfall wird "geschlossen", Zugang nur zwischen 8 und 13 Uhr... Die Kolumbianer haben leider viele ihrer natürlichen "Attraktionen" geschäftlich gut organisiert. Entweder durch eine Parkleitung oder durch Privatleute, die erst Kohle kassieren und später alles verriegeln. Das ist jetzt schon so oft passiert, dass man nachmittags/ abends irgendwo ankommt und vom Wachmann abgewiesen wird. Selbst wenn man nur in der Abendsonne an einem Wasserfall oder einem Strand sitzen möchte... Also morgen früh wieder da hin, Geld für Eintritt abdrücken und hoffen, dass das Ende der Welt hält was es verspricht... |
Archiv
April 2024
|