Strände und OasenVon Ojos de Liebre ging es über endlos schnurgerade verlaufende Asphaltpiste nach Bahia Asunción am Pazifik. Nach Süden erstrecken sich dort kilometerlange Buchten. Der 'Sand' besteht zum größten Teil aus Muschelschalresten in allen Größen. Beachtlich, was da an Tonnen zusammenkommen muss. Auch beachtlich waren die zahlreichen toten Robben, die durch die Wellen an den Strand gespült und von den Koyoten als willkommene Mahlzeit genossen wurden. Am folgenden Tag bin ich gute 90 km auf Schotterpiste entlang des Pazifiks gefahren. Während der gesamten Strecke ist mir nur ein Fahrzeug begegnet. In Punto Abreojos wollte ich ein kleines Café besuchen, eine Pause war überfällig, aber die Öffnungszeiten waren etwas seltsam. Also Augen auf, wenn man ein Café, welches von einem Surfer geführt wird, besucht: Die Öffnungszeiten richten sich nach den Tiden...
Von Punto Abreojos sollte es wieder zurück zum Highway und von dort nach San Ignacío gehen. Leider bin ich, mal wieder, unterwegs auf die Idee gekommen eine Abkürzung zu nehmen. Nach zwei Tagen durch tiefen Sand, trockene Flussbetten, felsige Kletterpassagen und Notübernachtung neben der Piste, bin endlich in San Ignacio angekommen. Wäre ich die lange Strecke über den Highway gefahren, hätte das lediglich zwei Stunden gedauert. Soviel zu Abkürzungen. Die Zufahrt nach San Ignacío offenbart bereits, warum der von mir angesteuerte Campground 'paraiso' im Namen trägt. Der Ort liegt entlang eines Wasserlaufes und ist eine riesige Oase mit großen Palmen und, man halte sich fest, grünem Rasen. Für die Augen und das Gemüht eine willkommene Abwechslung. Auf dem Campground habe ich Noí und David wiedergetroffen und neue Reisende kennengelernt. Nach zwei Tagen Fahrpause bin ich Richtung Golf von Californien aufgebrochen. In Mulegé, einem kleinen sehr schönen Ort, hatte ich meinen Stellplatz für die Weihnachtstage erreicht. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt nur noch nicht, denn ich habe Rebecca, Mariano, Chuck, Krista und Bernardo erst etwas später getroffen. Rebecca und Mariano reisen in einem selbstgebauten Anhänger und arbeiten fast Vollzeit von unterwegs. Chuck will mit seinem Hund CAM nich bis Argentinien und arbeitet ebenfalls on Tour. Augen auf bei der Berufswahl... Deren Gesellschaft war so nett, dass sie mich von einer Weiterfahrt nach Süden abgehalten hat. Wir haben also gemeinsam geangelt, am Feuer gesessen, erzählt, gekocht (Chuck ist ein Meister des Kochens über offenem Feuer), gelacht und gegessen, schöner hätte ich mir die Weihnachtstage auf dieser Reise nicht vorstellen können. Von Mulegé ging es weiter nach Loreto. Dort habe ich Noí, mal wieder, getroffen und spontan entschieden, eine Nacht zu bleiben. Nach laaaaangem Spaziergang am Strand, um Nasca auszupowern, haben wir uns die Bäuche in einem kleinen lokalen Restaurant gefüllt. Loreto ist einer der touristischeren Orte, mit Kreuzfahrtschiffen usw., aber trotzdem sehenswert. Von Loreto bin ich weiter in das Landesinnere nach San Javier gefahren. San Javier ist ein kleiner Ort, der zu den 'pueblos magicos' gehört. Diesen Titel haben viele ursprüngliche Orte mit historischem Hintergrund in Mexiko erhalten. Hier steht z.B. eine der ersten Missionen auf der Baja California. Von San Javier bin ich eine weitere Abkürzung zurück zum Highway gefahren, diesmal aber besser recherchiert. Auch die Tour hat fast zwei Tage in Anspruch genommen und führte wunderschön entlang von z.T. ausgetrockneten Flussläufen bzw. durch diese hindurch. Dort wo noch Wasser vorhanden war, standen wieder riesige Palmen. Wieder zurück auf dem Highway ging schon nach 400 m auf die nächste Piste Richtung Agua Verde. Dieser Stellplatz bzw. diese Bucht wurde mir mehrfach empfohlen. Unterwegs habe ich Kevin und Kathy getroffen und wir haben uns gemeinsam 200 Pesos abknüpfen lassen, obwohl das Übernachten vor Ort kostenfrei ist. Beim nächsten Mal also besser die Kommentare auf iOverlander lesen. Obwohl die Bucht von Dauercampern schon gut gefüllt war, habe ich mich entschieden zu bleiben. Das war, im Nachhinein betrachtet, auch gut so. Erstens war die Wahrscheinlichkeit einen ebenso schönen und ruhigen Stellplatz für den Jahreswechsel zu finden relativ gering und Zweitens war die Gesellschaft sehr angenehm. Im Moment stehen hier fast ausschließlich Deutsche und Amerikaner. Ich war schnorcheln und paddeln, habe mich gut über Fotografie unterhalten, mehr zum Thema Angeln gelernt (leider nichts gefangen), habe einen Blauhai aus nächster Nähe gesehen, eine Yogostunde am Strand gemacht und viele gute Gespräche gehabt. Heute Abend ist Silvester. Ich wünsche allen die dies lesen ein erlebnisreiches und gesundes neues Jahr! Chillen am StrandMan man, wieder für ein paar Tage versackt. Anders als gedacht, bin ich am Ende doch vier Tage in Bahia de los Angelos geblieben. Die Zeit habe ich mehr oder weniger mit Noí, Visen und David und Hündin Nasca verbracht. Mit Visen habe ich eine extra lange 20 km Wanderung am Strand zum Playa la Gringa gemacht. Das ist ein beliebter Stellplatz unter Overlandern und dementsprechend war der Kiesstrand mit allen möglichen Reisemobilen gefüllt. Die riesigen Expeditionsmobile ala Unimog und MAN natürlich von Deutschen. Das ist schon fast ein running gag unter anderen Reisenden bzgl. den Deutschen. Ich habe mich mit einem Pärchen in einem 6x6 MAN unterhalten: die haben nur gejammert. Hier können sie nicht durch weil zu groß, hier nicht drüber weil zu schwer, Stellplätze sind zu schwer zu finden, Verbrauch von 40 Litern Diesel auf 100 km, usw. usf. Da frage ich mich, warum man dann überhaupt in so einem riesigen Teil auf Reisen geht und dann schließlich auf Campingplätzen übernachtet. Aber egal, leben und leben lassen.
Da die Küche am Campo Archelon so gut war, habe ich fast kaum gekocht. Stattdessen habe ich mich durch die Karte gegessen: Enchiladas, Tortillas, Taccos, Tostadas und Quesadillas. Die mexikanische Küche ist der Hammer (nur zur Einordnung: ich hatte bis dahin noch nie mexikanisch gegessen). Am letzten Tag habe ich in Bahia de los Angelos das historische und maritime Museum besucht. Es wird von sogenannten Snowbirds (pensionierte Amerikanerinnen, die im Winter nach Süden fahren) ehrenamtlich geführt. Sehenswert ist das Ganze nur wegen des rustikalen Charmes. Danach ging es mit David über Schotter- und Sandpisten entlang der Küste Richtung Bahia de las Ballenas. Die Vorwarnungen der Einheimischen haben sich leider bewahrheitet: Waschbrettpiste und tiefer loser Sand für mehr als 200 Kilometer. Für David auf seinem voll bepacktem Motorrad eine echte Herausforderung und Tortur. Übernachtet haben wir fix und fertig auf der schönen Rancho Escondido. Auch hier gab es wieder von Mutti gemachte heimische Küche, bevor die Müdigkeit schon sehr frühzeitig ihren Tribut gezollt hat. Am zweiten Tag haben wir noch einen kurzen Stopp an einer Höhle mit Malereien gemacht und uns schließlich, zurück am Highway, verabschiedet. Für mich ging es wieder ein kurzes Stück zurück nach Norden, die Küste bei Jesús María wurde mir von anderen Reisenden empfohlen. An der riesigen flachen Bucht habe ich einen Tag verbracht. Frühstücken mit Meerblick und vorbeiziehenden Delfinen kann gefallen. Eine kurze Wanderung führte zu einem Felsen, wo ich eine Weile Seelöwen beobachten konnte. Schließlich ging es wieder zurück nach Süden, nach Guererro Negro zum Tanken und Einkaufen. Anschließend bin ich nach Ojos Liebre gefahren. Das ist ein bekannter Platz, an dem sich von Mitte Januar bis Ende März Grauwale direkt von der Küste aus beobachten lassen. Die kommen zum Kalben in die geschützte Bucht. Die Anfahrt ist auch recht interessant, da sie durch ein Gebiet verläuft, in welchem Meersalz gewonnen wird. Leider sind zur Zeit noch keine Wale vor Ort. Irgendwie habe ich damit immer Pech. Für die Walhaie bin ich zu spät, für die Grauwale zu früh, für die Orcas in Kanada zu spät und bei den Walen in Argentinien kam Corona dazwischen... Naja, auf jeden Fall war der Platz direkt am Wasser zu schön, um gleich wieder umzukehren. Also bin ich geblieben und habe meinen stetig atrophierenden und verfettenden weißen Körper in die Fluten gestürzt und in die unermüdlich brennende Sonne gehalten und mich dabei um Akzeptanz bemüht... Frohen Dritten Advent! Slow Baja...Nachdem ich die Ranch verlassen hatte ging es zuallererst zum Einkaufen nach Ensenada und anschließend durch den zähen Verkehr zu einem Campground direkt am Meer. Der Ausblick war schön, aber das war es auch schon. Mehr hatte der Platz nicht zu bieten. Also bin ich am nächsten Morgen zeitig aufgebrochen und über Ensenada Richtung Ojos Negros gefahren. Dort wollte ich beginnen dem Baja Divide Trail zu folgen. Der BDT ist eine Bikepacking Route und führt mehr oder weniger abseits der asphaltierten Straßen entlang der langgestreckten Halbinsel. Ein Teil dieser Strecke war auch Bestandteil des Baja 1000 Rennens. Um das an dieser Stelle gleich vorwegzunehmen: alle meine Versuche dem BDT zu folgen scheiterten nach einigen Kilometern. Die Pisten waren einfach zu tief ausgewaschen (Hurricane Ende des Sommers) und/oder von dem Baja Rennen völlig aufgerissen. Vielleicht wäre da mit etwas mehr Mut und Geduld mehr drin gewesen, aber das Risiko war und ist es nicht wert.
In Ojos Negros habe ich eine Führung in einer Käserei gemacht. Der Besitzer hat sich nach Schweizer Vorbild einen Keller bauen lassen, in welchem die Käse gelagert werden. Eine Besonderheit in Mexiko. Die komplette Produktion, inklusive der Kuhhaltung findet auf dem Hof statt. Nach Verkostung von 11 verschiedenen Sorten Käse bin ich relativ satt wieder ins Auto und habe mich zurück nach und durch Ensenada gequält. Am Stellplatz oberhalb von Santo Tomas habe ich Brian un Deana getroffen. Die beiden sind mit dem Fahrrad in Los Angeles gestartet und fahren entlang des BDT. Ich habe die beiden in den folgenden Tagen immer wieder mal unterwegs getroffen. Ebenso Pablo, dem ich leider seine einsame Bucht streitig machen musste... Nächster Stopp war im Parque Nacional San Pedro Martir. Absoluter Tapetenwechsel, Felsen, Pinien und niedrige Temperaturen. Leider war die (kopierte) Karte zum Park nicht besonders aussagekräftig. Wanderwege waren zwar gekennzeichnet, aber es gab keine weiteren Informationen. Auch an den einzelnen Startpunkten der Wanderwege waren keine Infos zur Länge oder Dauer des jeweiligen Weges. Daher habe ich mich auf den einzigen Trail beschränkt, der zumindest halbwegs ausgeschildert war und zu einem schönen Aussichtspunkt Richtung Sea of Cortez führte. Unterwegs hatte ich Harry und Jay getroffen, abends haben wir dann noch gemeinsam ein Feuer gemacht. Mein nächster Stopp war Punto Mazo, eine langgestreckte Halbinsel mit langen Sandstränden, Dünenlandschaft und Vulkankratern. Im Reservat muss man sich bei Einfahrt registrieren und kann dann sogar kostenfrei campen. Hier bin ich zum ersten Mal wirklich ernsthaft in losem Sand am Strand und in den Dünen gefahren. Das bedeutet Luftdruck runter, Allrad, immer etwas Schwung behalten und ein Auge auf die Tide haben. Nachdem ich einen halben Tag die Dünen erkundet hatte, viel die Entscheidung noch eine Nacht länger zu bleiben nicht schwer. Anschließend ging es weiter nach Süden, diesmal etwas mehr Strecke als sonst. Auf dem Weg zur Bahia de los Angelos habe ich im Valle de los Cirios, einer faszinierenden Kakteenlandschaft, übernachtet. Leider war der Wind extrem stark und hat mich davon abgehalten noch einen Tag dort zu bleiben und zwischen den Kakteen zu wandern. Die großen dicken, Cadrón genannt, werden mehr als 20 Meter hoch und bis zu 25 Tonnen schwer. Die Größe kommt auf den Fotos leider nicht wirklich rüber. Nach langer Fahrt mit viel Seitenwind auf engen Straßen durch die weite Kakteenlandschaft bin ich in Bahia de los Angelos angekommen. Diesmal habe ich mir kein Wildcamp gesucht, sondern einen Campingplatz direkt am Wasser, mit Wlan, guter Küche und gutem mexikanischem Kaffee sowie vielen anderen Reisenden. Hier schreibe ich gerade diese Zeilen und werde den Blog wieder auf den aktuellen Stand bringen. Was muss, das muss. Abschließend sei gesagt, dass mir das langsame Tempo wirklich gut tut. Der ständige Zeitdruck in den USA war sehr stressig. Hier in Mexiko kann ich schöne Plätze auch mal mehr als einen Tag genießen und auf mich wirken lassen. Irgendwo auf Rauls Ranch hatte ich einen Aufkleber gesehen: Slow Baja. Genauso siehts aus... Urlaub auf der Ranch...Der Grenzübertritt nach Mexico verlief relativ problemlos. Ohne irgendeine Kontrolle, konnte ich einfach durch den Grenzposten fahren, allerdings stand noch etwas Papierkram an. Nachdem ich unweit einen Parkplatz gefunden hatte, ging es zur Migracíon. Die hatten leider ein Problem mit ihrer Software und ich musste 2,5 Stunden warten. Die Zeit habe ich genutzt, um Geld abzuheben und mir beim Bäcker Brot zu kaufen. Keine 200 Meter von der USA entfernt und schon findet man im Familienbetrieb handgemachtes Brot, welches den Namen auch tatsächlich verdient.
Als die Migracíon wieder geöffnet war, ging alles recht zügig. Erst die TouristCard abholen und beim Banjercito bezahlen, mit dem Zahlungsbeleg gibt es den Stempel im Pass. Danach eine Kopie der TouristCard im Copyshop und zurück zum Banjercito. Dort wieder Kopien der TouristCard, vom Reisepass und der Fahrzeugzulassung abgeben, ein paar Unterschriften und einer weiteren Zahlung (ca. 50€) gabbes das TIP (Temporary Import Paper) für Gordo. Der darf, im Gegensatz zu mir, jetzt sogar 10 Jahre in Mexico bleiben. Nachdem alles erledigt war, bin ich ca. 60 km Richtung Ensenada gefahren. Hier hatte ich fast einen Unfall. Die Mexikaner fahren sehr, sagen wir mal, beherzt. Straßenschilder und -markierungen sind nur zum Schmuck. Überholt wird gefühlt immer dann, wenn es überhaupt nicht passt. So wurde ich also von jemandem, der mich in einer Kurve überholte, fast von der Straße gedrängt, als er vor dem Gegenverkehr ausweichen musste. Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen. Wobei in den Städten, obwohl chaotisch, sehr ruhig und rücksichtsvoll gefahren wird. Irgendwo im Nirgendwo bin ich schließlich auf eine Schotterstraße abgebogen und holprige 15 km später wurde ich von 5 Hunden auf der Rancho La Bellota lautstark begrüßt. Auf dem Gelände standen einige LandCruiser, ein Unimog, Mercedes Sprinter usw. Raul und Caroline, die Besitzer der Ranch, bieten hier eigentlich Erlebnispakete für Familien oder Gruppen an: Ausritte, Jagd, Wanderungen, Spiele usw. Da sie aber selber sehr viel mit ihrem Reisemobil unterwegs sind, haben sie sich entschieden auch Overlandern Übernachtungs- und Lagerplätze anzubieten. Das Schönste an der Sache: Strom und Licht liefert die Sonne. Sonne aus, Licht aus. Gerade jetzt im Winter, wo sich im Tal der Ranch bereits um 16:30 Uhr die Dunkelheit ausbreitet, führt das zu maximaler Entspannung. Ich will das hier an dieser Stelle nicht unnötig ausdehnen, daher versuche ich mich kurz zu fassen. Ich bin fünf Tage geblieben, habe neue nette Menschen kennengelernt, mich sehr gut unterhalten, wurde zum Thanksgiving-Essen eingeladen, habe meine Blogs vervollständigt, Gordo hat etwas Pflege bekommen, ich konnte mich auf der Ranch etwas nützlich machen, habe die Gesellschaft der vielen Pferde, Hunde und Schafe und das Leben im Rhythmus der Natur genossen. Auch wenn mir der Ruf eines emotionslosen Hardcoreberserkers vorauseilt, waren v.a. die sozialen Kontakte, nach den letzten recht einsamen Wochen, eine willkommene Abwechslung. Dementsprechend ist mir der Abschied wirklich schwer gefallen. Sollte ich vom Süden Mexicos wieder zurück in die USA fahren, weiß ich auf jeden Fall, wo ich ein paar Tage Halt mache. Salton Sea, 70 Meter unter NullNächster Stopp Salton Sea, Zwischenstopp Painted Canyon. Vom Painted Canyon hatte ich keine Ahnung und bin nur zufällig dort gelandet. Hier führen einige Pfade durch schmale Slotcanyons, verbogene Leitern und vertrauensunwürdige Seile helfen bei der Kraxelei. Ich bin direkt am Beginn der Wanderung mit Nick und seine Tochter Alex ins Gespräch gekommen und wir haben die 8 Kilometer gemeinsam bestritten. Zum Nachmittag bin entlang des Ufers der Salton Sea gefahren und habe am Bombay Beach Stopp für die Nacht gemacht. Der Weg dorthin führte durch grüne Felder und Plantagen, wohlgemerkt befinden wir uns immer noch in der Wüste. Das Wasser wird dem See entnommen, entsalzen und über umfangreiche Bewässerungsanlagen auf die Felder gebracht. Kein Wunder, dass der Wasserspiegel ständig weiter sinkt. Die Salton Sea ist 1905 durch den Colorado River entstanden, der durch extreme Regenfälle durch einen Damm gebrochen ist und das Tal der heutigen Salton Sea geflutet hat. In der Folgezeit sind zahlreiche Naherholungsorte entstandenahren entstanden. Heute sind davon nur noch die Ruinen übrig, da der Wasserstand stetig sinkt und den stinkenden, feuchten und salzigen Boden freilegt. Das Baden sollte man tunlichst unterlassen, das Wasser ist durch massive Überdüngung der umliegenden Felder zu einer lebensfeindlichen Brühe verkommen. Bombay Beach ist eine Mischung aus Mad Max und Burning Man, eine Trailersiedlung, in der 'besondere' Menschen leben. Ein paar Parzellen sind schön hergerichtet, andere völlig vermüllt und runtergekommen. Am Ufer des Sees haben einheimische Künstler und Künstlerinnen diverse Kunstwerke aufgestellt. Es war interessant durch diese apokalyptische Gegend zu laufen, v.a. im roten Licht der über dem Wasser untergehenden Sonne.
Von Salton Sea ging es schließlich bis nahe an die mexikanische Grenze. Die letzte Nacht in den USA. Auf dem Parkplatz eines Campingplatzes mit kalten Duschen (die extra kosten) für 25€. Gelungener Rausschmiss... ¡Nos vemos en Mexico! Ab durch die Wüste...Auf der Strecke in den nächsten Nationalpark habe ich, zugegebenermaßen, etwas die Orientierung verloren. Eigentlich wollte ich der Mojave Desert Road Richtung Süden folgen, aber aufgrund der Überschwemmungen vom August, waren einige Straßen gesperrt und ich musste etwas Zickzacken.
Ein Highlight waren auf jeden Fall die natürlichen heißen Quellen nördlich von Tecopa. Hier findet sich mit in der Wüste eine kleine grüne Oase mit 35 Grad warmen Wasser. Perfekt, um sich mal kurz abzukühlen... Im Ort Tecopa selbst gibt es einige Resorts, die das heiße Wasser in Pools leiten, hier muss man dann allerdings Eintritt zahlen. Nur ein paar Kilometer von Tecopa entfernt habe ich im Café 'Kit&Fox' sehr guten Kaffee und selbstgebackene Scones gehabt. Alles aus Biozutaten und, danke dafür, mit wenig Zucker. Zum Abend kann man bei ihnen auch im Steinofen gebackene Pizza essen. Viel weiter als Tecopa bin ich an dem Tag nicht mehr gekommen. Ich habe ich der Nähe der "China Ranch" einen schönen Stellplatz gefunden. Die nutzbare Zeit des Tages wird leider immer kürzer, denn um 16:30 Uhr geht die Sonne unter und 30 Minuten später ist es dunkel. Da ich versuche spätestens eine Stunde vor Dunkelheit einen Stellplatz zu finden, bleibt nicht mehr viel vom Tag. Am nächsten Tag habe ich die China Ranch besucht. Die ist nich aus Goldrauschzeiten erhalten geblieben und wurde von den aktuellen Besitzern in eine Dattelplantage umgestaltet. Auf der Ranch kann man alle erdenklichen Dinge aus und mit Dattrln erstehen, sowie alle möglichen Hokuspokus-Gesteine... Außerdem startet hier eine kurze Wanderung entlang des Amborosa Rivers, der hier einen Bogen nach Norden macht und, überwiegend unterirdisch, in das Death Valley fließt. Nach dem Besuch der China Ranch bin ich nur noch wenige Kilometer gefahren. Interessant war, dass sich der Himmel langsam zu zog und es über Nacht regnete. Regen in der Wüste hatte ich auch noch nicht und an den Geruch werde ich mich hoffentlich noch eine Weile erinnern. Weiter ging es durch das Mojave Desert National Preserve. Ich habe noch zwei kurze Wanderungen eingelegt (Hole in the Wall und Kelso Dunes) und bin dann über 29 Palms zum Joshua Tree NP gefahren. Dies sollte der vorerst letzte Nationalpark auf meiner Tour durch die USA sein. Das Besonderen an Joshua Tree sind die namensgebenden Bäume und die besonderen Felsformationen, was den Park bei Kletterern extrem beliebt macht. Die Wanderungen, die ich gemacht habe, waren alle relativ einfach und nicht besonders spektakulär. Ich denke, dass der Park, sollte man im Klettersport aktiv sein, wesentlich lohnenswerter ist. In 29Palms habe ich noch einen Haushaltstag eingelegt: Wäsche waschen und Kopien von den notwendigen Dokumenten (Reisepass, Kfz-Zulassung und internationaler Führerschein) für Einreise machen. Schön war das Gespräch mit dem Besitzer des Waschsalons. Als er erfuhr, dass ich auf dem Weg nach Mexico bin, reagierte er nicht mit zahlreichen Horrorgeschichten sondern bombardierte mich mit allen möglichen Tipps. Da ich in den letzten Tagen durchaus Bedenken bezüglich der Sicherheit in Mexico hatte, kam das genau richtig. Im Tal des Todes...Am frühen Morgen ging es endluch ab in das Tal des Todes. Leider ist aktuell ein sehr großer Teil des Nationalparks gesperrt bzw. nicht zugänglich. Ursache ist der Hurricane Hillary vom 20.08.2023. Der brachte an einem Tag mehr Regen, als im Valley normalerweise pro Jahr zu Boden fällt. Der trockene harte Boden konnte das natürlich nicht aufnehmen und es kam zu starken Überflutungen und zahlreichen Schäden an Straßen und Wanderwegen. Mein erster Stopp führte mich nach Stovepipe Wells. Dort befindet sich ein großer Bereich mit Sanddünen. Der im Tal aufgewirbelte Sand wird durch die vorherrschenden Luftströmungen genau hier verwirbelt und abgelagert. Die Wanderung entlang der Dünenkämme war aufgrund des losen Sandes zwar mühselig aber lohnenswert. Danach bin ich noch kurz 30 Minuten in den Mosaic Canyon gelaufen. Auch hier konnte man die Folgen der Überflutung sehen. Zahlreiches neues Material war im Canyon abgelagert und man hatre das Gefühl, als laufe man durch ein trockenes Flussbett.
Danach ging es weiter in das Badwater Basin. Hier befindet sich der tiefste Teil des Death Valleys mit knapp 90 Metern unter Meeresspiegel (auf einem Bild ist die Markierung des Meeresspiegels in der Felswand zu erkennen. Auch hier war aufgrund der Regenfälle die sonst trocken liegende Salzebene überflutet. Was ich als besonders beeindruckend empfand war die Tatsache, dass ich dieselbe Landschaft, also die riesigen Salzebenen, vor vier Jahren schon in Bolivien (Salar de Uyuni) erleben durfte. Dort aber nicht 90 Meter unter sondern 3700 Meter über dem Meeresspiegel. Hier wird einem klar, was für Kräfte an unserer Erdkruste zerren und wie klein und unbedeutend man eigentlich ist. Kurz nach dem Sonnenunzergang habe ich den Rückweg angetreten, um noch im Hellen eine Platz außerhalb des Parks zu finden. Das hat natürlich wieder nicht geklappt, aber dank iOverlander war der erste angefahrene Stellplatz gleich ein Treffer. Es handelte sich um einen ehemaligen RV Park (Campingplatz) und die Betonfundamente der Stellflächen sind noch vorhanden. Also absoluter Luxus, denn man kann dirket auf dem ausnivellierten Fundament parken, ohne Sand, Kakteen oder sonstigem Gewächs. Der folgende Tag sollte etwas aktiver werden. Nach ausgedehntem Frühstück auf meiner kleinen sauberen Betonfläche ging es wieder zurück in den Park zum Artists Drive. Dies ist eine kurze Schleife, die man mit dem Auto fahren kann. Sie führt durch ein schönes Gebiet mit Gesteinen in allen möglichen Farben. Danach habe ich eine Wanderung im Golden Canyon gemacht. Die war wirklich super, weil man wie durch ein Labyrinth in immer neuen Minicanyons entlang läuft. Dazu die langsam untergehende Sonne, die alles in ein goldenes Licht taucht. Letzter Stopp war der Kaprizki Lookout. Von hier hatte ich einen schönen Blick von hoch oben über die Minicanyons, durch die ich eine Stunde zuvor gelaufen war. Übernachtet habe ich wieder auf meiner kleinen Betonfläche, natürlich mit heißer Dusche als Belohnung für den schweißtreibenden Tag. Am nächsten Tag habe ich den Vorteil des sauberen Untergrundes genutzt um alle Schmiernippel am Antriebsstrang und der Lenkung zu fetten. So macht das Kriechen unterm Auto sogar richtig Spaß. Nachdem das erledigt war, bin ich zurück in den Park zum Dantes View gefahren. Von hier hat man einen fantastischen Blick über die geflutete Salzebene bis tief in den Norden des Death Valleys. Nachdem ich mich satt geschaut hatte habe ich den Park über eine recht gute Schotterpiste nach Süden verlassen und damit die letzte Etappe meiner Reise durch die USA eingeleitet. Doch dazu später mehr. Aliens at Play...Nach dreiTagen im Zion NP war es Zeit aufzubrechen. Man hätte sicher nich viel länger bleiben und z.B. noch die Wanderung "The Subway" machen können. Diese führt unmarkiert durch den Canyon und dauert ca. 8 bis 9 Stunden. Davon habe ich mich etwas abschrecken lassen. Naja, nächtes Mal.
Mein erster Stopp war in St. George. Dort habe ich mich in erster Linie um Gordo gekümmert. Es gab einen Ölwechsel und ich habe endlich den Reifen flicken lassen, ein Besuch in der Waschbox stand ebenfalls an. Nachdem das alles erledigt war kam noch der Besuch im Walmart, um die Vorräte wieder aufzustocken. Von St. George ging es weiter zum Hoover Dam. Statt den Highway zu nehmen, bin ich eine alternative Route gefahren, die entlang des Stausees Lake Mead führt. Unterwegs habe ich noch einen Stopp im Fire Canyon State Park eingelegt. Der Besuchbhat sich gelohnt. Man findet viele kleinere Wanderungen durch und über vielfarbige Felsen, die im Licht der untergehenden Sonne tief rot leuchten. Daher wahrscheinlich auch der Name. Der Besuch am Hoover Dam war interessant. Bevor man überhaupt zum Besucherzentrum kommt, erfolgt ein Securitycheck. Ich wurde auserwählt und musste jede Box öffnen und alle möglichen Fragen beantworten. Es ging hauptsächlich um Waffen und Sprengstoff. Wäre ja doof, wenn einer den Damm wegsprengt... Am Staudamm selber war die Hölle los. Tausende Menschen waren unterwegs. Wahrscheinlich wieder irgendein Feiertag, den ich nicht mitbekommen habe. Schließlich bin ich nur einmal über den Damm gegangen und habe die Dimensionen auf mich wirken lassen. Meinen Versuch ins Besucherzentrum habe ich abgebrochen. Eine lange Schlange und ein erneuter Securitycheck wie am Flughafen mit Bodyscan. Da hatte ich nun wirklich keinen Bock drauf... Also zurück zum Auto und ab nach Las Vegas. Das war leider eine Notwendigkeit, die sich nicht umgehen ließ. Bekanntermaßen bin ich nicht derjenige, der gerne durch Städte bummelt. V.a. nicht durch amerikanische Städte, wo man als Fußgänger auf verlorenem Posten steht. Für mich waren zwei Stopps entscheidend: Kaffeerösterei und deutsche Bäckerei. Nach zweieinhalb Stunden Stopp and Go durch eine Wüste aus Asphalt, Beton und Blech auf Rädern hat mich die Stadt am anderen Ende schweißgetränkt wieder ausgespuckt, mit Kaffeebohnen und Brot. Mission erfüllt. Da es mittlerweile schon dunkel war, gestaltete sich die Suche einem Platz für die Nacht nicht ganz so einfach, war am Ende aber doch erfolgreich. Am nächsten Tag sollte es endlich in den Deathvalley NP gehen. Mein Plan war im Norden in den Park zu fahren und den Park dann von Nord nach Süd abzuarbeiten. Der Highway führt mehr oder weniger gerade durch schöne Wüstenlandschaft. Die einzigen Ansiedlungen sind an den größeren Kreuzungen zu finden: Tankstelle, kleiner Generalstore, Motel, so das Muster. In Lathrop Wells gibt es noch eine kleine Attraktion. Hier steht ein kleiner Souvenirshop, der in fluoreszierender Farbe gestrichen ist und im Dunkeln leuchtet. Warum? Tja, wir befinden uns im Gebiet der Area 51, dem Teil der Erde wo bekanntermaßen alle UFOs landen. War ganz nett und völlig überteuert. Mein Plan von Nord nach Süd durch das Death Valley zu fahren, kam zu einem jähen Ende: Road Closed! Hätte ich mich vorher informiert, hätte ich erfahren, dass die Zufahrtstraße bei Scottys Junction seit ein paar Jahren gesperrt ist. Hätte hätte Fahrradkätte. Also wieder 80 km zurück nach Beatty, um dort dann einen Stellplatz möglichst nahe an der Parkgrenze zu finden. Das hat auch alles geklappt. Ich hatte einen wunderschönen Platz mit fantastischem Sternenhimmel und dem perversen Leuchten von Las Vegas am Horizont. Zion NPDie Fahrt in den Zion NP von Osten kommend führt durch schöne Canyonlandschaft, durch Tunnel und schließlich über viele Serpentinen hinab in den den eigentlichen Canyon mit Besucherzentrum. Da mein Timing mal wieder etwas danaben war, Stichwort Wochenende, war schon die Suche nach einem Parkplatz nicht ohne. Innerhalb weniger Minuten nach meiner Ankunft waren alle Parkplätze übervoll belegt.
Meine erste Wanderung startete direkt am Besucherzentrum hinauf zu einem Aussichtspunkt. So richtig gelohnt hat sich das nicht, da der Blick letztendlich auf das riesige Areal aus Parkplätzen, Campground und Besucherzentrum fällt und das Tal hier noch recht weitflächig ist. Meine zweite Wanderung führte weiter in den Park hinein. Vom Besucherzentrum aus fahren alle 5 Minuten Shuttlebusse in den Park, mit Privatfahrzeugen ist der Park nicht befahrbar. Auch die zweite Wanderung lies zu wünschen übrig. Es ging über zwei Stunden in tiefem weichem Sand bergauf ohne lohnende Ausblicke. Unterwegs traf ich Will und Connor, die genauso enttäuscht von der Route waren. Wir haben den Rückweg zum Shuttle gemeinsam gemacht und uns gut unterhalten. Zurück am Besucherzentrum hatten wir uns für den folgenden Tag verabredet, um eine Wanderung gemeinsam zu machen. Die "Narrows" sollte eine der beliebtesten im Park sein. Hierfür leiht man sich Trockenhosen und Canyoning-Schuhe (aus dickem Neopren) aus, denn die Wanderung verläuft in einem engen Canyon und dem darin fließenden Virgin River. Leider hat das mit der gemeinsamen Wanderung dann doch nicht geklappt. So bin ich ohne Will und Connor um 7 Uhr in den ersten Shuttlebus zum Startpunkt gefahren. Was soll ich sagen, wenn man darauf steht in eiskaltem Wasser, das einem teilweise bis an die Brust reicht, stundenlang durch den Fluss zu stolpern und die einzigartige Atmosphäre zu genießen, dann hier meine absolute Empfehlung! Man sollte sich aber, zumindest im Winter, auf kalte Füße einstellen. Auf dem Rückweg habe ich Will und Connor im Shuttlebus getroffen, die hatte unterwegs nich Emily aufgegabelt. Die drei hatten sich auf einer anderen berühmten Wanderung getroffen, Angels Landing. Diese ist begrenzt auf eine bestimme Anzahl an Personen pro Tag. Man muss also vorher an einer Verlosung teilnehmen, um hoffentlich eine der begehrten Permits zu gewinnen. Will und Connor hatten damit kein Glück, sind trotzdem gestartet und haben unterwegs Emily getroffen, die noch zwei Plätze auf ihrer Permit frei hatte, da ihre Freunde erkrankt waren. Dementsprechend haben mir die beiden empfohlen das einfach auch zu versuchen. Nach einem gemeinsamen Kaffee haben sich unsere Wege getrennt und ich bin am nächsten Morgen ihrem Rat gefolgt. Noch auf den ersten Metern habe ich Marianne angesprochen, die, schade für ihren Mann, tatsächlich noch einen Platz frei und kein Problem damit hatte, dass ich den übernehme. Schwein gehabt. Marianne war sogar sehr froh jemanden dabei zu haben, da sie Höhenangst hat. In diesem Fall keine gute Voraussetzung, denn der Weg führt über einen schmale Felsgrad steil bergauf, ist nicht gesichert und bietet nur ein paar Seile oder Handgriffe zum Festhalten. Am Ende haben wir es beide geschafft und Marianne war überglücklich, bis zum Ende durchgehalten zu haben. Auf den Bildern mag das nicht so rüberkommen, aber es ist wirklich schmal und steil. Auch hier eine absolute Empfehlung! Auf Youtube sind Videos zur Wanderung zu finden, die die Dimensionen evtl. etwas besser nachvollziehbar machen. Eine Sache habe ich noch vergessen: Im Park habe ich Mario, Wenke und Klaas wiedergetroffen. Leider nur sehr kurz, da sie wenig Zeit hatten. Am Ende des letzten Tages im Zion NP hatte ich einen schönen Stellplatz gefunden, der auf einem natürlichen Ölfeld lag. Ich hatte mich bereits über feuchte Stellen im Sand gewundert, obwohl es extrem trocken und warm war. Eine Geruchsprobe bestägte meine Vermutung, kein Wasser sondern Öl. Hier wurde vor einige Jahrzenten wohl auch Ölsand gefördert, dies aber aufgrund zu geringer Erträge wieder eingestellt. Bryce CanyonDer Weg zum Bryce Canyon führte entlang des Vermillion Cliffs National Monument zum Bryce Canyon NP. An den Vermillion Cliffs habe ich zwei sehr kurze Wanderungen eingeschoben. Eine zu Petroglyphen und die andere in den Wire Pass Slotcanyon. Leider war ich erst kurz vor Sonnenuntergang am Slotcanyon und konnte nur einen Teil erwandern. Sofort musste ich an den Film "128 Tage" denken. Ein scharfes Taschenmesser hatte ich mit. Im Nachhinein hätte ich am nächsten Tag nochmal tiefer in den Canyon wandern sollen, denn das Gefühl in diesem engen tiefen Canyon zu wandern bzw. zu klettern war schon was Besonderes. Hier in der Nähe befindet sich auch "the wave", eine Steinformation, die einer erstarrten Welle ähnelt. Hier muss man sich aber eine teure geführte Tour buchen bzw. an einer Art Verlosung teilnehmen, um eine Erlaubnis zum Wandern zu gewinnen.
Nach langer, aber landschaftlich spannender Fahrt habe ich einen Stellplatz unweit des Eingangs zum Bryce Canyon NP gefunden. In den folgenden Tagen im Park habe ich mehrere Wanderungen gemacht und es wenigstens ein Mal zum Sonnenaufgang dorthin geschafft. Empfehlen kann ich unbedingt den Peekaboo Trail bzw. den deutlich kürzeren Navajo Trail. Beide führen hinab in den Canyon und zwischen die sog. Hoodoos, die Gesteinsformationen, die den Park so besonders machen. Es handelt sich hierbei um tausende Säulen aus Sandstein die entlang bogenförmiger Klippen stehen. Gerade zum Sonnenaufgang lohnt es sich zu einem der Aussichtspunkte zu fahren und sich das Spiel der Schatten zwischen den Hoodoos anzuschauen. In Brycecity, einem "Ort" mit allem was das Touristenherz begehrt, konnte ich nach meinen Wanderungen wohltuende heiße Duschen genießen. Den Zugangscode zu den Duschen gab es im Rubys Inn für 5$. Zu meinem Glück wurde der Code nicht täglich geändert... Vom Bryce Canyon ging es auf einer langen, landschaftlich aber sehr schönen Strecke zum Zion NP. Der Zwischenstopp am Cedar Breaks NM war nur kurz. Hierfür musste ich Gordo bis auf 3000m hinaufquälen. Anschließend ging es auf verzweifelte Stellplatzsuche entlang einer schlechten Schotterpiste, die mich näher an den Zion NP brachte. Kurz vor Sonnenuntergang hatte ich Glück und bin fündig geworden: im Halbschatten unter alten Kiefern mit Feuerstelle, Unmengen an totem trockenen Holz und 5G. Logisch, dass ich hier gleich noch einen Tag extra geblieben bin. |
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April 2024
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